Mitglieder:
Top Dogs (2010):
Gregor Schenker, Janine Graf, Katharina Ledergerber, Lukas Wallimann,
Mathias Wellner, Robert Salzer, Sarah Laky, Sarah Hentschel, Stefan Pfister
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Gregor Schenker
Studiert: Germanistik, Filmwissenschaft
Rolle: Bihler
Bihler war Kämpfer, ein Panzerfahrer im Militär, ein erfolgreicher Banker in Singapur und San Francisco. Aber er hat angefangen, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, er ist weich geworden – kein Wunder, dass er schliesslich entlassen wurde und man ihn durch jüngere, härtere Burschen ausgetauscht hat. Jetzt ist er verbittert, weil man ihm keine Chance hat geben wollen. Und diese Verbitterung macht ihn wütend … Oder gibt es doch ganz andere Möglichkeiten, damit umzugehen?
Schon wieder eine lautstarke Rolle für mich. Schon wieder muss ich herumbrüllen. Schon wieder sind Hustenzückerchen mein bester Freund. Aber es ist cool, einen dieser verhassten Geschäftsmänner zu spielen, einen dieser kapitalistischen Bluthunde, die die Welt angeblich in den Abgrund reiten – und die halt doch nur Menschen sind. |
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Janine Graf
Studiert: Erziehungswissenschaft und Soziologie
Rolle: Deer
Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie in Bangkok das Schweizerkreuz auf dem Flugfeld sehen? Ich arbeite seit 30 Jahren bei der Swissair im Catering. 16 Stunden Tage. «Lead, follow or get out of the way!» Ich bin erst seit kurzem arbeitslos und finde diese anderen Versager hoffnungslose Fälle. Die werden hier noch einige Zeit bleiben, während ich schon wieder einen neuen geilen Job habe.
Ich bin in St. Gallen aufgewachsen und in die Schule gegangen. Bevor ich zum StuThe kam, spielte ich bereits in der Sekundarschule Theater und wirkte bei einem Filmprojekt mit. |
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Katharina Ledergerber
Studiert:Psychologie, Erziehungswissenschaft und Niederlandistik
Rolle: Müller
Ich spiele in Top Dogs Hanna Müller. Diese Rolle ist besonders reizvoll, da sie mir in gewisser Weise ziemlich ähnlich ist und mir gleichzeitig eben doch nicht entspricht. Frau Müller ist eine eher kühle, kontrollierte und rationale Person. Anderseits hat sie eine dunkle, wahnsinnige und grausame Seite, die nur ganz selten zu Tage tritt.
Ich spiele schon seit meinem sechsten Lebensjahr Theater. Zuerst bin ich in diversen Märchenspielen eines Kindertheaters aufgetreten, danach habe ich in Jugendtheaterstücken mitgewirkt. Neben diesen eher strukturierten Produktionen galt mein Interesse vor allem dem Improvisationstheater. Als ich mein Studium an der Uni Zürich begann, suchte ich einen Ausgleich zum Studienalltag. Und was liegt da näher, als sich eine Theatergruppe zu suchen und für ein paar Stunden in der Woche der Realität zu entfliehen?
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Lukas Wallimann
Studiert: Kunstgeschichte, Allgemeine Geschichte und Mittelalterarchäologie
Rolle: Tschudi
Ich bin schon seit 238 Tagen arbeitslos. Ich war an der Börse tätig und führte das Office an der Bahnhofstrasse. Nach Unstimmigkeiten mit der Konzernleitung, gingen wir getrennte Wege. Ich bin ein typischer Kundenberater. Stets freundlich, offen und kommunikativ – wenn man mit Kunden Direktkontakt hat, muss man das sein.
Im Gymnasium habe ich die Freude am Theater entdeckt. Ich spielte im Kollegitheater (Sarnen) den Kaiser von China, den Eseltreiber Anthrax und den Dorfrichter Azdak. An der Uni wollte ich dem Theater treu bleiben und bin über die Homepage des StuThe gestolpert. Mir macht es grosse Freude, auch bei der Produktion des Theaters mitwirken zu können. Nun stehe ich auf der Bühne in einem Anzug aus dem Brockenhaus. |
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Mathias Wellner
Studierte (-2009): Elektrotechnik (Doktorat)
«Ich war schon immer der winner-Typ.» Dieses Zitat von Neuenschwander war eine Ansage, solch einen selbstgefälligen Typen wollte ich schon
immer mal spielen. Und als ehemaliger Tennislehrer und begeisterter Porsche-Fahrer verkörpert Neuenschwander perfekt die Ideale einer ganz
auf den schönen Schein ausgerichteten Manager-Generation. Es ist also eine klischeehafte, einseitige Rolle, und gerade deshalb reizvoll zum
Spielen.
Nach vier Produktionen mit dem akitiv wollte ich auch mal in einer anderen Gruppe spielen und so stehe ich also zum ersten Mal beim
Studententheater auf der Bühne. Student war ich lang und ausgiebig, aber nachdem nun auch die Promotionszeit vorbei ist, bin ich mittlerweile nur
noch Student im Herzen. |
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Robert Salzer
Studierte (-2009): Betriebswirtschaftslehre
Regie
Nachdem es mit dem «Tram» so gut klappte, wollte ich mich erneut an der Regie versuchen. Da sich kein zweites Opfer fand, diesmal alleine und nicht in Co-Regie. Monolog reiht sich an Monolog in «Top Dogs» – eine echte Herausforderung, wenn so wenig «geschriebene Interaktion» stattfindet. Jede Figur brauchte deshalb ihre Eigenheiten und ihren Charakter. Ausserdem ist das Stück so offen gestaltet, dass man sehr schnell bereits interpretiert. Ist jetzt Jenkins wirklich die Frau von Neuenschwander? Wieso ist dann Neuenschwander einmal Freizeitmanager und Tennisspieler und das andere Mal BWL-Doktor? Ob wir es wirklich richtig verstanden haben, seht ihr heute Abend.
Ich hab an der Uni selbst bis 2009 BWL studiert. Nun bin ich auch in dem Feld berufstätig. Theater spielen, machen und schauen ist eine meiner Leidenschaften. Momentan besuche ich den «CAS Volkstheater Regie» – Regie mit Laiendarstellern an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).
Dies ist nun die dritte Produktion des Studenten Theaters. Und immer noch treffen wöchentlich Mails ein mit theaterbegeisterten Interessentinnen und Interessenten. Dies bestätigt uns, dass wir für die Hochschulen einen wichtigen kulturellen Beitrag leisten. Wo kann man ausserdem an der Uni schon so früh Verantwortung für eine Produktion mit 9 Beteiligten und der Projektdauer von fast einem Jahr übernehmen? Probiere es doch auch mal! |
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Sarah Laky
Studiert: Erziehungswissenschaft und Ethnologie
Rolle: Jenkins
Jenkins, meine Rolle, stellt eine gewöhnliche Managerin dar, die streng, leistungsorientiert, gewissenhaft und stets sehr freundlich ist. Seit acht Monaten bin ich schon arbeitslos und bin dann am Ende des Stücks die Glückliche, die einen neuen Job gefunden hat: Ich werde für Nestlé in Kuingfong (eine kleine Industriestadt in Südkorea, nahe der Grenze zu Nordkorea) die Koordination mit dem Stammhaus übernehmen. Darüber bin ich dann auch mächtig stolz. Und so beginnt bei mir alles wieder von vorne.
Während des Gynasiums habe ich beim Kollegitheater Sarnen mitgespielt, was mir immer sehr grosse Freude bereitete und nun hier in Zürich wollte ich weiterhin Theaterspielen und bin so zum StuThe gekommen. |
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Sarah Hentschel
Studiert: Organische Chemie (PhD)
Rolle: Wrage
Ich war Finanzanalystin bei der Chase Manhatten. Ich weiß bis heute nicht, warum mir eigentlich gekündigt wurde und dann auch nur schriftlich mit ein paar Zeilen! Unverschämt! Dabei war ich richtig gut in meinem Job und nett anzuschauen war ich auch noch. Tja, ich schätze, die hohen Herren haben Angst bekommen als sie merkten, das die Waffe der Frau ihr Kopf und nicht ihr Allerwertester ist…Aber ich komme zurück und ich komme durchs Hauptportal zurück, im Sonnenlicht!
ich habe an der Humboldt-Universität Berlin Chemie studiert und bin 2008 für die Promotion nach Zürich gekommen.
Ich habe schon während meiner schulischen Laufbahn und meines Studiums kleinere Theatersachen gemacht, darunter auch politisches Kabarett.
Vor 1.5 Jahren habe ich das erste Mal in einem «richtigen» Theaterstück mitgewirkt («Arkadien», akitiv), was mir viel Freude gemacht hat. |
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Stefan Pfister
Studiert: Latein, Mathematik, vergleichende germanische Sprachwissenschaft (letzteres beinhaltet unter anderem althochdeutsch,
altenglisch, altnordisch und Moorleichen)
Rolle: Krause
„Nach der Entlassung ging alles mit Lichtgeschwindigkeit. Das Auto, das Haus, das Appartement in Savognin. Und dann die Frau.“ Kurz: eine Welt brach über Herrn Krause zusammen. Deshalb ist er auch häufig den Tränen nahe. Warum gerade er? Die körperlichen Beschwerden seit der Entlassung machen es auch nicht leichter: Halsstarre, Hustenreiz, Hexenschuss. Und dann dieses permanente Jucken!
Ich spiele seit dem Gymnasium mehr oder weniger regelmässig Theater und mich reizen mir ähnliche Figuren ebenso wie solche, die grundverschieden sind. Die hypochondrische „Heulsuse“ Krause ist ein interessanter Gegenpart zum Partytiger Tim, den
ich im letzten Stück spielte. |