2019 – Romulus der Grosse

Man zählt das Jahr Vierhundert-sechundsiebzig. Das Kaiserreich ist in Aufruhr, die Archive werden verbrannt und die Residenz nach Sizilien verlegt, denn… die Germanen sind im Anmarsch. Und obwohl Pyramus den ganzen Ovid auswendig kennt, sind die Büsten der grossen Kaiser Roms aus der Mode gekommen. Nun zugegeben, das Reich befand sich bereits seit einer Weile auf dem absteigenden Ast. Doch ein Fremder taucht in der kaiserlichen Villa auf, Hochzeitsglocken läuten und zeigen wer wirklich die Hosen anhat. Und was haben eigentlich all die Hühner hier zu suchen?

„Vaterland nennt sich der Staat immer dann, wenn er sich anschickt auf Menschenmord auszugehen“.  Wohl der berühmteste und zeitloseste Auszug aus Friederich Dürrenmatts Komödie „Romulus der Grosse“.

In vier Akten berichtet der Theater-Klassiker von den letzten 24 Stunden des weströmischen Weltreichs. Dürrenmatt reflektiert nicht nur die aristotelische Einheit von Zeit, Ort und Handlung, vielmehr beleuchtet er mit humorvoller Leichtigkeit das Spannungsfeld zwischen Patriotismus und Menschlichkeit.