Besetzung

 

alex

Alex Grob: Regie

Man muss sich auf die Kunst zu bewegen. Das ist nicht wie beim Fernsehen oder beim Internet, das man geliefert bekommt. Wo man ein Bier dazu trinken und auch noch onanieren kann. Wo man bedient wird. (Peter Stein über das Theater)

Was mich am Theater fasziniert, ist der Umstand, dass jede Aufführung, bei der Zuschauer und Schauspieler einen gemeinsamen Raum, eine gemeinsame Welt teilen, einmalig ist. Damit wird das Theater, allein aufgrund ihrer Form, ein Gegengewicht zu den allzeit verfügbaren Kunstformen in Zeiten des Internets. Genets «Balkon» geht hier noch einen Schritt weiter und stellt sich auch inhaltlich die Frage: Was soll Theater im Zeitalter des medialen Spektakels? Seine Antwort, die er mit dem «Balkon» gibt, wie ich das Stück verstehe: Das Theater soll nicht ermutigen, sondern verletzen, in der Hoffnung, dass die Wunde eine Veränderung herbeiführt. Meinen theoretischen Zugang zum Theater darf ich als Regiesseur der Theatergruppe «Stuthe» um eine praktische Dimension erweitern. Und mit dieser Truppe ist diese Erfahrung einfach grossartig.

alexandra

Alexandra Maximova: Gesandte

Die Gesandte ist eine widesprüchliche und nicht immer klare Figur. Strenge, Kraft und Macht sind in ihr mit den komischsten und verrücktesten Phantasien verbunden, die ihr mehrdeutige Allegorien mit erstaunlicher Einfachheit zu konstruieren erlauben. Sie versteht, was sie meint, und sie versteht es nicht. Ich spiele Theater seit dem Gymnasium, aber das ist das erste Mal, dass ich die gewünschte Rolle bekomme. Es ist spannend, aber es ist auch eine Herausforderung, sich selber nicht zu enttäuschen.

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André Hillers: Roger

«Diese eine Liebe, wird nie zuende gehen!»

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Annina Hunziker: Bischof

Ich bin Frau Krause und lasse mich ab und an gerne im Haus der Illusionen verwöhnen. Dort beichten mir die Hausmädchen und ich segne sie, schliesslich ist meine Heiligkeit dazu da, vergeben zu können. Ich möchte Bischof sein, ohne das Amt. Ich will mit seinem Bild verschmelzen, das Bild sein. Doch kann mir das Haus der Illusionen meinen innersten Wunsch erfüllen? Nur dann wäre ich vollends befriedigt.
Die Stuthe ist eine ideal Plattform um meiner Leidenschaft, dem Theater, nachzugehen. Seit Jahren ist für mich Schule, Studieren, Lernen, Ausgehen, Arbeiten nur Nebensache. Das Theater ist das Wahre! Das Schöne!

Céline Nauer: Carmen

Carmen ist die einzige Figur, die im Haus der Illusionen noch nicht komplett den Verstand verloren hat. In ihr existiert noch ein letzter Funken Menschlichkeit und so erkennt sie die Grausamkeit der “Kammerspiele”, obschon sie selbst eine Professionelle war und noch immer sichtlich stolz auf ihr Talent dabei ist.
Da ich kurzfristig eingesprungen bin, machte ich erst kürzlich Bekanntschaft mit Carmen’s Charakter. Jedoch bin ich fasziniert von ihren inneren Widersprüchen und wie sie als linke Hand der Chefin Irma auch die Einzige ist, die es mit ihr aufnehmen kann. Ich freue mich jetzt schon auf die Aufführungen wie auch auf das Feiern danach, denn beides wird mit dieser Truppe unvergesslich sein.

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Daniel Marti: Dramaturgie

Meine dramaturgischen Aufgaben kommen mir wie eine Art Gartenarbeit vor. Am Anfang steht die schmerzvolle Aufgabe, die vorhandenen Pflanzen auf ein geeignetes Mass zuzuschneiden. Schnipp – hier noch ein Schnitt, schnapp – da noch ein Schnitt. Man fürchtet, durch Ungeschicklichkeit sich frühzeitig zukünftiger Früchte zu berauben. Dann ereignet sich das eigentlich Magische. Unter der Leitung des Regisseurs hauchen die Schauspieler den Pflanzen – vielleicht wird da noch etwas gestutzt, dort noch etwas aufgepfropft – ein unvorhersehbares Leben ein und sorgen dafür, dass die Wortblumen auf der Bühne zu blühen beginnen.»

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Dominik Beck: General

«Ich will General sein, nicht für mich sondern für mein Bild – wo ist mein stolzes Ross?!», denkt sich zumindest die von mir gespielte Figur in Genet’s Stück. Wobei die interessante Vermischung von Realität,  Fantasie und verzerrter Revolutionsverklärtheit uns alle vor Herausforderungen stellt. Wann bin ich wer, warum und wie? Aus der Rolle fallen, sie bis zur Unwirklichkeit ausspielen, alles ist ein Spiel und Schlachten wollen gewonnen werden! Doch wer bleibt, wenn der Staub sich gesetzt, die Felder durchquert und alle Lichter verlöscht sind? Der General? Der Angestellte? Ich?!Dies ist das zweite Mal, dass ich in einem Stück vom Stuthe mitwirke. Theater ist mir willkommene Abwechslung zum bisweilen zahl- und formellastigen Maschinenbaustudium.

dominik

Dominik Büeler: Polizeichef

Irgendwie ist er bemitleidenswert, der Polizeichef. Sein einzig wahres Lebensziel besteht darin, mit den Stützen unserer Gesellschaft wie Bischof, Richter oder General auf Augenhöhe zu gehen. So will er um jeden Preis, dass im berüchtigten Bordell, dem «Haus der Illusionen», die Kunden endlich auch in der Rolle eines heldenhaften Polizeichefs ihren Service zu beziehen wünschen. Hilft ihm dabei vielleicht der Aufstand des Pöbels ausserhalb des Bordells, den er als die einzig verbleibende Instanz unter Kontrolle zu haben scheint und niederschlagen muss? Oder doch eher die etwas zwielichtigen Liebschaften zu Madame Irma, der Bordellbesitzerin? Klar ist einzig, dass es mir im richtigen Leben riesigen Spass macht, zum ersten Mal überhaupt auf der Bühne zu stehen und in die unendlich kreative Welt des Theaters einzutauchen. Ansatzweise war dies bisher nur bei der Pfadi möglich, wobei es sich dort lediglich um sekundenschnell geplante, aber nicht minder spassige Einstiegstheater handelte. Ich freue mich sehr, mit «Der Balkon» und einer tollen Theatergruppe die Bühne einzuheizen, und mir damit persönlich eine gelungene Abwechslung zum Nerd-Dasein zu bieten.

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Gregor Schenker: Arthur & Sklave

Als langjähriges Mitglied des StuThe finde ich es immer wieder spannend, Neues auszuprobieren – diesmal sogar in verschiedenen Rollen: Als ergebener Sklave oder als feuriger Revolutionär. Meine grösste Rolle ist aber die des Arthur, des grobschlächtigen Mädchen für alles im Haus der Illusionen. Er ist gierig, brutal und feige. Kein Zeitgenosse, dem ich gerne begegnen würde, aber einer, den ich mit Freude spiele.Vor dem Spiel kommt der Text. Als einer der Dramaturgen half ich mit, das Stück für unsere Bühne aufzubereiten, wofür viel Kleinarbeit und eine Menge Kürzungen vonnöten sind – dabei die wichtigen Themen nicht aus den Augen zu verlieren, ist nicht ganz einfach. Zum Glück ist am Ende der Regisseur dafür verantwortlich, dass die Inszenierung Sinn ergibt.

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Judith Wieck: Richter

In diesem Stück spiele ich den Richter und diese Rolle verkörpert ein Wechselbad der Gefühle. Von Macht über Enttäuschung bis hin zur Demut ist alles zu finden und ich freue mich auf intensive Proben mit der neuen Gruppe! Nachdem meine Masterarbeit endlich abgegeben ist, steht dem Auswendig lernen des Textes auch nichts mehr im Wege.

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Lilith Hausherr: Chantal & Diebin

Obwohl meine Rollen beide ursprünglich vom selben Schlag stammen, sind sie sehr unterschiedlich im Charakter und es macht Spass und ist zugleich eine Herausforderung, von der einen in die andere zu schlüpfen.Beim Theater bin ich zwar schon länger dabei, aber «Der Balkon» ist mein erstes Stück beim Stuthe. Jede Theatergruppe hat ihre eigene Dynamik und durch das gemeinsame spielen lernt man die anderen Mitglieder gut kennen und verbringt auch ausserhalb des Theaters viel Zeit miteinander.

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Luise Arn: Regieassistenz

Dieses Jahr habe ich die Ehre die Regieassistenz bei der StuThe zu übernehmen. Obwohl ich das erste Mal bei einer StuThe Produktion dabei bin, fühle ich mich schon als Teil dieser tollen, witzigen, unterhaltsamen und durch und durch theatralischen Familie. Die Theaterwelt ist schon lange ein Teil meines Lebens, jedoch ist die Welt der Regie ein neuer Teilbereich für mich. So freue ich mich, bei diesem Projekt, als Regieassistenz einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können.

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Melanie Koller: Fotograf, Aufständische, Stute & Mädchen

Das Theaterfieber hat mich schon zu Primarschulzeiten gepackt. Nach einigen Jahren hinter der Bühne wollte ich mich 2013 wieder auf die Bretter wagen und bin so zum StuThe gekommen. Dieses Jahr darf ich in vierfacher Rollebesetzung provozieren. Unter anderem hauche ich als Freudenmädchen unserem Haus der Illusionen Leben ein.

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Rahel Hochstrasser: Bühnenbild

Beim StuThe kann man immer wieder eigene Ideen realisieren und ausprobieren, ganz besonders auch beim Bühnenbild. Beim diesjährigen Stück «der Balkon» geht es ums Theater im Theater, um Illusion und Bilder und um die Verwischung zwischen Publikum und Bühne. Diese, für das Bühnenbild besonders interessanten, Grenzbereiche haben wir versucht in einem eher abstrakten Bühnenbild darzustellen. Ob es gelingt wird sich zeigen.   Nach dem «Revisor» durfte ich mich dieses Jahr zum zweiten Mal mit dem Bühnenbild für das StuThe auseinandersetzen. Das Schönste ist immer zu sehen, wie das Bühnenbild durch die Schauspieler zum Leben erweckt wird, also freue ich mich schon riesig auf die Aufführungen im Herbst.

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Silvana Klauser: Irma